Als im Jahre 1911 der TV Walddorf und am 24. 5. 1920 die Gründung der Spielabteilung Faustball vollzogen wurde, ahnten die Initiatoren um Georg Wenck noch nicht, welche Entwicklung der Verein nehmen würde. Bereits 1930 gehörten die Walddorfer Faustballer zu den acht besten Mannschaften in Deutschland und das Spiel der Walddorfer 1932 gegen den Deutschen Meister Frankfurt (in Frankfurt) fand vor der Rekordkulisse von 4000 Zuschauern statt. Walddorfer Spieler wie F. Jokiel, W. Looke, H. Jeremias oder G. Herzog waren weit über die Grenzen bekannt.Viele Gau- und Sachsenmeistertitel wurden in den 20er Jahren von den verschiedenen Altersklassenmannschaften errungen,  bis dann der Zweite Weltkrieg den Spielbetrieb zum Erliegen brachte. Viele mussten in den Krieg und nicht alle kamen wieder. Auch die Walddorfer Turnhalle, das Domizil der Faustballer, wurde zerstört. Ende der 40er Jahre begann der Spielbetrieb wieder und auch die Walddorfer Faustballer nahmen wieder an Turnieren und Sportfesten teil. Unter Georg Wenck, Erich Berndt, Ewald Jokiel und vielen Enthusiasten begann der Verein wieder zum Leben zu erwecken. In beispielhafter Pionierarbeit entstand dazu 1952 ein neuer Sportplatz und 1957 erfolgte die Einweihung des wohl einzigen Faustballerheims der damaligen DDR. Auch erste Erfolge stellten sich wieder ein. 1956 holten die Walddorfer Jugendfaustballer u. a. mit den Sportfreunden H. Paul, G. Weise und W. Bergmann (die heute noch aktiv spielen) den Sachsenmeistertitel. Im letzten internationalen Vergleich 1959 erreichten die gleichen Spieler mit den Sport- freunden B. Müller und W. Schröder den 3. Platz in der Meisterklasse beim Wülfrater Fausballturnier. Faustball wurde ab den 60er Jahren in der DDR nicht mehr gefördert, nur die Nationalmannschaft und der Deutsche Meister konnten international an den Start gehen, ehe in den 80er Jahren auch diese Vergleiche zum Erliegen kamen. Anlässlich des 50jährigen Bestehens des Walddorfer Faustballs spielten spielten erstmals wieder 11- bis 13jährige Faustballer unter dem Übungsleiter K. Proft. Hier wurde der Grundstein für die folgende jahrzehntelange erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Vereins gelegt. Spieler wie Ulrich Pohl und Herbert Bäßler, die auch heute noch aktiv im Verein spielen, begannen hier mit dem Faustballsport. Übungsleiter wie Berthold Müller, Johannes Herrmann, Wilfried Bergmann, Werner Schröder und Elmar Lorenz leisteten in den 60er und 70er Jahren eine erfolgreiche Arbeit. Berthold Müller trainierte mit dem dreifachen Schülermeister (u. a. mit Roland Pfloksch und Frank Müller, die ebenfalls heute noch aktiv sind) die wohl erfolgreichste Walddorfer Nachwuchsmannschaft. Viele Meistertitel konnten errrungen werden, Walddorf wurde als Talentschmiede bekannt. Aber nicht nur auf dem Sportplatz war was los. Faschings-, Frühlings- und Weinfeste in den 70er und 80er Jahren – meistens organisiert von Paul Pfloksch, Hannes Rößler und dem Sektionsleiter Frank Hennig – festigten den Zusammenhalt unter den Sportlern. Zu Beginn der 70er Jahre begann auf Initiative von Paul Pfloksch und Berthold Müller der Bau des Rasenplatzes. Bevor die Einweihung am 1. Oktober 1977 erfolgen konnte, mussten 3000m² Wald gerodet, 5000m³ Schlacke aufgeschüttet und Mutterboden aufgetragen und eingesät werden. 4000 Arbeitstsunden wurden von den Faustballern dafür abgeleistet. Die Walddorfer konnten auf ihrer schönen Anlage am 30. Juni 1984 die DDR-Meister- schaften in der Nachwuchsoberliga ausrichten. Die großen Erfolge im Nachwuchsbereich konnten dann in der Männerklasse ab den 70er Jahren nicht mehr fortgesetzt werden. Nur 1979 und 1980 spielten die Walddorfer zwei Jahre in der DDR-Oberliga. Durch berufiche und familiäre Gründe mussten nicht wenige gute Spieler dem Faustballsport in Walddorf Ade sagen. Vom Meisterjahrgang 1978 spielt heute niemand mehr in Walddorf und vom Meister der AK 12, Jahrgang 1985, steht nur noch Steffen Priebs auf dem Feld. Am 7. 2. 1981, anlässlich des 70jährigen Vereinsjubiläums, wurde aus der Sektion Fausball die BSG Fortschritt Walddorf gegründet. Die Faustballer und die Turnerinnen bildeten jetzt eine eigene Sportgemeinschaft. Jüngere Übungsleiter wie Jörg Neugebauer, André Bäßler und Heiko Bergmann setzten die erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsbereich in den 80er und 90er Jahren fort. Die Öffnung der Grenzen 1990 nutzen die Faustballer, um alte und neue Kontakte wieder herzustellen. Sie fuhren zur Fausball-WM nach Öster- reich und spielten bei Turnieren in den Altbundesländern. Die Kontakte zum Trichtinger Fausballverein bestehen nun schon 11 Jahre. Am 8. 6. 1990 wurde aus der BSG Fortschritt Walddorf der heutige SV Walddorf gegründet. 65 Mitglieder waren zur Wahl anwesend. Als Vereinsvorsitzender wurde Michael Görke gewählt, der bereits vorher den Staffelstab von Frank Hennig übernommen hatte.1997/98 entstand der dringend benötigte zweite Rasenplatz. Durch Hilfe vieler Sponsoren, Einsatz von Technik und Eigenleistung der Faustballer gelang das in einem Jahr. Die Einweihung erfolgte anlässlich des 2. Münchbräu-Open-Turniers am 30. 8. 1998. Im Jubiläumsjahr 2001waren im Verein unter Leitung des Vereinsvorsitzenden Heiko Bergmann 84 Mitglieder organisiert. Vier Männer- und zwei Nachwuchsmannschaften nahmen am Wettkampfbetrieb teil. Vor allem die B-Jugendmannschaft hatte das Potenzial um einmal in die Fußstapfen ihrer Vorgänger zu treten. Ihr Können stellten sie bei Bundes- und Süddeutschen Meisterschaften 1999 und 2000 unter Beweis. Impressum